Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung » Dr Jens Kalke, Dipl. Politologe_7

Glücksspiel Datenportal Sucht und Drogen des Beauftragten der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen

Die hier dargestellten Daten sind dem Glücksspielsurvey 2021, Abbildung 1 entnommen. 29,7 % der 16- bis 70-Jährigen in Deutschland haben in den letzten 12 Monaten an einem Glücksspiel teilgenommen – Männer in größerem Maße als Frauen. Unter den 16- und 17-Jährigen, für die Glücksspiele gesetzlich nicht erlaubt sind, geben immerhin 7,6 % an, in den letzten 12 Monaten daran teilgenommen zu haben. Hochgerechnet etwa 1,3 Millionen Erwachsene in Deutschland leiden unter einer Störung durch Glücksspielen.

Glücksspiel und Wetten Sucht verhindern

In den vergangenen Jahren ist aber ein stärkerer Anstieg für online zugängliche Glücksspiele zu beobachten. Männer (34,7 %) sind affiner für Glücksspiele als Frauen (27,5%). Besonders deutlich wird der Geschlechtsunterschied bei den Sportwetten. Männer nehmen im Vergleich zu Frauen dreimal so häufig an dieser Spielform teil. Im Jahr 2021 setzten 8 % der Männer und 2 % der Frauen Geld bei Sportwetten ein (siehe Glücksspielatlas 2023, Abbildung C).

Was sind die Risiken von Glücksspielen/Wetten?

Das gemeinnützige Institut für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung besteht seit 1992. Das ISD versteht sich als ein Bindeglied zwischen Forschung und Praxis. Es führt Evaluationen und Forschungsprojekte zum gesamten Spektrum der Suchtprävention und -hilfe durch. Die Glücksspielforschung betreibt Studien zu sozialen, psychologischen, medizinischen, rechtlichen und ökonomischen Themen des Glücksspiels. Dabei können im Zusammenhang mit den Sozialkonzepten von den Veranstaltern und Vermittlern erhobene anonyme Daten für Zwecke der Glücksspielforschung verwendet werden (§ 6 Abs. 4. GlüStV 2021). Da sich die Praxis der Suchtkrankenhilfe als multiinstitutionell sowie multiprofessionell beschreiben lässt, gehört es zu den Aufgaben der BAS, die Kooperation zwischen den verschiedenen im Suchtbereich tätigen Berufsgruppen zu unterstützen.

Pathologisches Glücksspielen, wie man die Glücksspielsucht in der Medizin nennt, gehört zu den sogenannten Verhaltenssüchten. Sie ist also eine Suchtform, die nicht durch eine psychoaktive Substanz (z. B. Alkohol oder Nikotin) charakterisiert ist.Ein Mensch, der zu viel spielt, kann die Kontrolle über sein eigenes Verhalten verlieren. Mehrere, eindeutige Ursachen, die zu einer Sucht führen. Vielmehr liegt einer Sucht ein Gefüge individueller, sozialer und biologischer Faktoren zugrunde. Konsum und Missbrauch dienen häufig dazu, Anforderungen des Alltags zu bewältigen oder diesen zu entfliehen, Gefühle zu verdrängen oder erträglicher zu machen, Leere auszufüllen und Langeweile zu ertragen. Treffen bestimmte Faktoren aus den Bereichen Suchtmittel, Person und Umfeld zusammen, kann eine Glücksspielsucht entstehen.Unter dem Faktor Person lassen sich sowohl körperliche, als auch psychische Eigenschaften einbeziehen.

Die ForscherInnen entwickelten ein Trainingsprogramm mit Bezug zum Glücksspiel, welches metakognitive Defizite verbessern soll. Zur Metakognition gehört die Fähigkeit, Wahrnehmungen oder Entscheidungen zu reflektieren und zu bewerten. Dies kann entsprechend positive Auswirkungen auf Strategien zur Problemlösung und Selbstregulation haben. Das metakognitive Training bei problematischem Glücksspiel (Glücksspiel – MKT) kann somit idealerweise zu einer Korrektur der problematischen Denkinhalte und zu einer Reduktion der Symptomatik führen. Sein Träger ist wettigo casino der gemeinnützige Förderverein für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung (FISD e.V.).

Wird statt Geld mit Jetons oder ähnlichem gespielt bzw. Ist eine Zahlung mit Kreditkarte möglich, verharmlost dies oft den verspielten Geldwert. Hemmschwellen sind so niedriger oder gehen schneller verloren, es wird risikoreicher gespielt und mehr Geld eingesetzt.

Die origo GmbH berät und unterstützt im Berichtswesen zum Sozialkonzept. Ein Jahresbericht zum Sozialkonzept bildet die Grundlage für die jährliche Evaluation und Fortschreibung des Sozialkonzepts. Die Sucht- und Drogenberatung bietet zu allen Themenbereichen rund um problematischen Suchtmittelkonsum kostenlose und auf Wunsch anonyme Beratung für Betroffene und Angehörige. Konzept und Entwicklung von Dokumentations-strategien in der Suchthilfe und Suchtprävention. Vernetzung der Suchtselbsthilfe-verbände und Gremienarbeit in Schleswig-Holstein. In unserer Einrichtung für stationäre Entwöhnungsbehandlungen bei Abhängigkeitserkrankungen finden Betroffene Hilfe und Unterstützung bei ihrem Start in ein suchtfreies Leben.

Der Glücksspielatlas ist ein umfassendes Nachschlagewerk mit Zahlen und Fakten zum Thema Glücksspiel. Er bietet eine kompakte und anschauliche Darstellung aller relevanten Aspekte des Querschnittthemas Glücksspiel, wie z.B. Laut Angaben des Glücksspielatlas 2023 leiden fast alle Personen mit einer Störung durch Glücksspielen früher oder später in ihrem Leben auch an einer anderen psychischen Störung. Am häufigsten werden depressive Erkrankungen, Angsterkrankungen oder substanzbezogene Störungen (insbesondere Nikotin­abhängigkeit) berichtet. 7,3 % der 18- bis 70-jährigen Männer und 4,1 % der Frauen erfüllen die Kriterien eines riskanten Spielverhaltens.

Mit Inkrafttreten des GlüStV 2021 gibt es nun ein spielformübergreifendes, bundesweites SpielersperrsystemOASIS  zum Schutz von Spielerinnen und Spieler. Die Spielersperre ist eine erfolgsversprechende Maßnahme für problematisch und pathologisch Glücksspielende, indem sie den Zugang zu einigen bestimmten Glücksspielen verhindert. Insbesondere für möglicherweise spielsüchtige Personen kann das Weiterspielen unterbunden werden, sodass z.

  • Das Familienleben leidet, Probleme im Job treten auf, es kommt zu finanziellen Notlagen.
  • Kreisen die Gedanken fast ausschließlich um Glücksspiel und scheinbar erfolgsversprechende Spieltechniken und scheitern Versuche wiederholt dem Spieldrang zu widerstehen, sind das bereits deutliche Hinweise auf eine Erkrankung.
  • Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Facebook.

Zum Leistungsprofil der origo GmbH im Bereich der Präventionsschulungen gehören der offene, bundesweite Schulungskalender sowie Inhouse-Schulungen nach Terminabsprache. Wichtig ist auch die Erkenntnis, dass es sich bei Glücksspielsucht um eine nicht heilbare Krankheit handelt. Nur permanente Abstinenz ermöglicht, dass die Abhängigkeitserkrankung so stark unterdrückt wird, dass ihre negativen Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen ausbleiben. Wie bei einer stoffgebundenen Abhängigkeitserkrankung (z.B. Alkoholabhängigkeit) verlieren die Betroffenen völlig die Kontrolle über das eigene Spielverhalten und können nicht mehr frei entscheiden, ob sie spielen oder nicht.

Gerne senden wir Ihnen kostenlos zweimal jährlich das PDF unseres Magazins zu. Zusätzlich können Sie hier die Print-Ausgabe abonnieren. Menschen mit Suchtproblem und ihre Angehörigen finden Hilfe bei den Sucht–Beratungsstellen. Unser Beratungsfinder hilft Ihnen, ein passendes Angebot zu finden. Wenn Sie mehrere dieser Signale gleichzeitig über mehrere Wochen hinweg wahrnehmen, könnte dies auf eine Suchtentwicklung hinweisen. Unser Selbsttest  bietet die Möglichkeit, den eigenen Konsum kritisch zu beleuchten.

Kooperation zwischen Forschung und Praxis fördern

Die Forschung der Abteilung in diesem Bereich wird durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft gefördert. Neben einer jährlichen Vortragsreihe veranstaltet die Bayerische Akademie für Sucht- und Gesundheitsfragen regelmäßig Fortbildungsveranstaltungen sowie Fachtagungen. Darüber hinaus werden Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen, wie z.B. Das jährlich stattfindende Suchtforum, durchgeführt.

Die Corona-Pandemie hat auch im Glücksspiel ihre Spuren hinterlassen. Durch die pandemiebedingten Lockdowns in den Jahren 2020 und 2021 mussten terrestrische Spielstätten schließen und Wetten auf Sportergebnisse waren nur eingeschränkt möglich. Nichtsdestotrotz nahmen knapp 30 % der Befragten zwischen 16 und 70 Jahren an mindestens einem Glücksspiel in den letzten 12 Monaten teil. Knapp 30 % der 16- bis 70-Jährigen in Deutschland haben in den vergangenen 12 Monaten mindestens ein Glücksspiel gespielt, Männer (34,7 %) häufiger als Frauen (24,5 %).

Dazu gehören Lotterien, Geldautomatenspiele in Spielhallen oder Gaststätten, Spiele im Kasino, Rubbellose, Sportwetten, Online-Wetten, Roulette oder Poker. Bei allen Glücksspielen werden Gewinne in Aussicht gestellt, die den Einsatz weit übersteigen können. Auf den Ausgang des Spiels hat man allerdings keinerlei Einfluss. Und so bleibt nach einem verlorenen Spiel nur die Hoffnung auf mehr Glück in der nächsten Runde. Im Auftrag der Senatsverwaltung ist das Präventionsprojekt Glücksspiel der pad gGmbH, eines anerkannten Trägers der freien Jugendhilfe und Mitglieds im Paritätischen Wohlfahrtsverband, für die berlinweite Prävention von Glücksspielsucht zuständig. Neben den gesetzlich geforderten Präventionsschulungen, z.B.

Erst wenn Betroffene bereit sind, sich helfen zu lassen, kann die eigentliche Therapie beginnen. Eine Spielsucht lässt sich jedoch nicht von heute auf morgen abstellen. Glücksspielabhängige und auch ihre Angehörigen müssen sich auf einen langen Behandlungsprozess einstellen, der nicht frei von Rückschlägen sein muss. Auch nach dem Ende der stationären Therapie fallen Betroffene immer wieder in alte Verhaltensmuster zurück. Dabei sollte ein Rückfall aber nicht als Katastrophe angesehen, sondern als ein Teil des Prozesses angesehen werden.

Weitere Publikationen befassen sich beispielsweise mit der Prävention von Drogentodesfällen oder geben Hilfestellungen zum Umgang mit medizinischem Cannabis. Die beste Prävention gegen eine Glücksspielsucht ist die Stärkung der eigenen Persönlichkeit. Triff dich mit deinen Freunden, geh zum Sport und pflege Hobbys, die nichts mit deiner Sucht zu tun haben.

Aber auch ein Gewinn hält nicht lange an, da dieser bereits innerhalb des nächsten Spiels wieder verloren gehen kann.. Typischerweise findet soziales Spielen (meist im Freundes- oder Bekanntenkreis) in einem zeitlich begrenzten Rahmen mit geringen Einsätzen statt. Das Vergnügen, die Abwechslung und die Unterhaltung stehen im Vordergrund. Dies rückt bei süchtigen Spielerinnen und Spielern oft in den Hintergrund. Sie sind sicher, den Spielausgang kontrollieren, beeinflussen oder vorhersagen zu können – was nicht der Fall ist! Dies wird auch als „Magisches Denken“ bezeichnet.

In den genannten Lebensbereichen können sich die von Menschen individuell wahrgenommene Belastungssituationen und Gewohnheiten suchtfördernd auswirken. Um dieses Gefühl erneut zu erleben wird immer weitergespielt, immer mehr Geld verloren und immer mehr Geld soll „zurückgewonnen“ werden. In der Arbeitseinheit Glücksspielforschung werden verschiedenartige Forschungsprojekte zu den Entstehungsbedingungen und den Folgen des problematischen Glücksspielverhaltens bzw. Der Glücksspielsucht („Störung durch Glücksspielen“) sowie der Prävention dieses Störungsbildes durchgeführt. Für diese Zwecke wird auf vielfältige Forschungsmethoden zurückgegriffen, die von klassischen qualitativen (z. B. Interviewstudien), über quantitative (z. B. Big-Data-Analysen) bis hin zu (quasi-)experimentellen Forschungsansätzen reichen. Der Anspruch der Forschungsarbeiten liegt im hohen Anwendungsbezug, d.

Daneben wird auch die Kooperation zwischen verschiedenen Forschungsdisziplinen und -einrichtungen gefördert. Weiterhin wird die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis unterstützt. Dadurch soll die Umsetzung von Forschungserkenntnissen in die Praxis erleichtert und ein stärkerer Bezug von Forschungsfragen auf Fragestellungen der Praxis erreicht werden. Eine Psychotherapie hilft Betroffenen, Strategien im Umgang mit der Sucht zu erlernen. Hilfreich sind ein gut strukturierter Alltag, die Pflege sozialer Kontakte und das Wissen um die eigenen Stärken. Und wer die Auslöser für das spielsüchtige Verhalten kennt, kann rechtzeitig gegensteuern.

Haben Spielende den Eindruck, dass sie das Ergebnis des Spiels selbst beeinflussen können, ist der Reiz des Spiels größer. Der Gewinn scheint näher, da er nicht nur vom bloßen Zufall abhängig zu sein scheint, sondern vom eigenen Können. Besonders bei Sportwetten oder Poker ist dies der Fall.